Delegation aus Pays Foyen in Rotenburg
Besuch der Delegation aus den Pays Foyen, vom 4. bis 11. Juli 2018
Am 4. Juli begrüßten wir, im 51. Jahr unserer Partnerschaft, eine Delegation aus unseren französischen Partnerschaftsgemeinden. Unter den Delegationsmitgliedern hatten auch 8 Mitglieder der Weinbruderschaft „Confrerie des vins des Sainte-Foy Bordeaux“ den Weg nach Rotenburg gefunden. Das bewährte Team Anne Dominique Friberg, Marie-Claude Döhring aus unseren Reihen sowie Dörthe Erber und Gerd Hachmöller vom Landkreis hatten für die folgenden Tage ein abwechslungsreiches und interessantes Programm zusammengestellt. Am ersten Tag folgte dem Empfang durch Landrat Hermann Luttmann und dem Vortrag von Samer Tannous zum Thema Kulturelle Unterschiede ein Mittagsimbiss im Kreishaus. Der Nachmittag war der Kunst gewidmet. Die Skulpturen aus Holz von Ortwin Mussall sind Kunstwerke deren Interpretation dem Betrachter überlassen bleibt. Die parallel ausgestellten Foto-Bilder von Heike Treu regten die Phantasie mit einer fast spirituellen Wirkung an. Weiter ging es mit der Kunst, der Kunst fantastisch schmeckende Kuchen zu backen. Im Mulmshorner Haus der Zukunft endete der gemeinsame Teil des Tages in typisch deutscher Art, bei „Kaffee und Kuchen“.
Der folgende Tag begann mit interessanten Einblicken in das Leben und Wohnen von Behinderten in der Wohnanlage Glummweg der Rotenburger Werke. Der sich anschließende Besuch in der „Bildnerischen Werkstatt“ der Einrichtung machte allen deutlich, dass sich bildnerische Kreativität auch bei behinderten Menschen sehr individuell zeigt. Die Informationen während einer kurzen Führung auf dem Gelände ließen die unwürdigen Lebensumstände der Bewohner bis 1975 nicht aus. Beim Mittagessen in der Kantine wurden die gewonnenen Eindrücke durch Gespräche vertieft.
Der späte Nachmittag gehörte den aus dem Pays Foyen angereisten Winzern und ihren Produkten. Im Garten des Hotels Wachtelhof boten sie allen Liebhabern eines guten Tropfens ihre Weine an. Sachkundig wurden dem interessierten Besucher die Eigenarten der verschiedenen Rebsorten, Anbaumethoden und Jahrgänge erläutert. All dies wurde von ausgiebigem Probieren begleitet. So manche Flasche wechselte ihren Besitzer. Bei einem gemeinsamen Abendessen im Hotel fand der Tag einen harmonischen Abschluss.
Ein Empfang durch den Rotenburger Bürgermeister Andreas Weber und vier Inthronisationen durch die „Confrerie des vins des Sainte-Foy Bordeaux“ am Sonnabend auf dem Pferdemarkt lockten zahlreiche Zuschauer an. Für ihre besonderen Verdienste um die deutsch-französische Freundschaft wurden Marie-Claude Döhring, Anne Dominique Friberg, Christine Stratmann-Egbers und Heinrich Cordes feierlich in der Bruderschaft aufgenommen. An einem kleinen Stand konnte der Wein aus der Region unserer Gäste verkostet werden.
Sportlich wurde es am Nachmittag. Begleitet von einem Picknick versuchten die Gastgeber ihre Gäste beim Boule zu besiegen. Letztendlich endete das Kräftemessen mit einem kleinen rechnerischen Vorteil für die Mannschaft aus dem Heimatland des Spiels, jedoch wie bei guten Freunden üblich mit einem Unentschieden.
Am Sonntag beherrschte die Tarmstedter Ausstellung alle Aktivitäten der mitgekommenen Winzer. Auf einem Stand in der Genusshalle „Essen und Trinken“ präsentierten sie die Produkte aus ihren Weinkellern. Offen gesagt, das Interesse der Messebesucher war gering. Der guten Laune tat dies keinen Abbruch und sie blieb auch für den Abend in den Gastfamilien erhalten.
Mit einer Betriebsbesichtigung bei MAPA in Zeven begann der nächste Tag. Dem Vortrag über die Produktpalette der MAPA-Group, speziell der in Zeven produzierten Produkte, folgte ein Gang durch die Fertigungshallen. Unermüdlich erledigten dort Automaten ihre Arbeit, natürlich von Menschen überwacht. Nach einem Mittagsimbiss im Werkskasino ging es zurück um eine Ruhepause vor dem abendlichen Vergnügen „Suppe und Tanz“ zu genießen. In der französisch-deutsch dekorierten Tenne des Heimatmuseums gab es drei verschiedene Suppen und ein reich bestücktes Nachtischbuffet. Bei ausgezeichneter Stimmung wurde gespielt und getanzt, begleitet aus dem Repertoire vom DJ Bernd Meyer, genannt Bobby.
Das erste Ziel am letzten Tag war das Auswandererhaus in Bremerhaven. Zwischen 1830 und 1974 sind von Bremerhaven aus ca. 7 Millionen Menschen ausgewandert, vorwiegend in die Neue Welt. Das Museum erzählt ihre bewegende Geschichte. Gefangen von den eindringlichen Bildern und den wirklichkeitsnah nachgebildeten Szenen, fühlten sich alle in die Situation des Aufbruchs versetzt. Ein beeindruckendes Erlebnis. Nach einer Pause im Museumsrestaurant wurde das nächste Ziel in Oese angesteuert.
Die Dorfkirche St. Christophorus in Oese ist ein sehenswertes Kleinod der Kirchenbaugeschichte der Renaissance. Nach einem interessanten Überblick über das Bauwerk und seine Geschichte ging es nach wenigen Minuten der Besinnung weiter. Herzlich begrüßt wurde die Gruppe von Annegrete und Adolf Wilshusen auf ihrem Hof in Barchel. In der guten Stube gab es von den weiblichen Familienmitgliedern gebackenen Kuchen, Kaffee und Tee. Kurzweilige Reden, Gespräche und der zwangslose Aufenthalt auf dem Anwesen ließen die Zeit wie im Flug verstreichen. Das Halbfinalspiel der Fußball-WM 2018 Frankreich gegen Belgien und das Abendessen teilten sich fair die Zeit, beides kam zu seinem Recht. Beeindruckt von der Herzlichkeit der Familie Wilshusen und begeistert vom Einzug von „Les Bleus“ ins Endspiel wurde die Heimfahrt angetreten.
Es kam was kommen musste, früh am nächsten Tag brachte der Bus die Freunde aus Frankreich zum Flughafen. Die gemeinsam verbrachten Tage haben neue Freundschaften entstehen lassen und bestehende Freundschaften gefestigt. Um die Partnerschaft muss sich niemand Sorgen machen.
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