Eindrucksvolle Tage in den Pays Foyen 2017
Der Termin für die Delegationsreise vom 11. bis 17. Juli 2017 nach Sainte Foy-la-Grande in Frankreich war mit Bedacht gewählt. Jährte sich doch die Partnerschaft des Landkreises Rotenburg mit den Pays Foyen in diesem Jahr zum 50ten Mal. Landrat Hermann Luttmann mit Gattin, einige Kreistagsabgeordnete sowie Mitglieder des Deutsch-Französischen Partnerschaftsvereins Rotenburg erlebten Tage französischer Gastfreundschaft. Die Gemeinden des Pays Foyen hatten ein interessantes und abwechslungsreiches Programm zusammengestellt.
Es gab einige Höhepunkte, jedoch der Festakt zum 50-jährigen Jubiläum der Partnerschaft am 14. Juli, dem Nationalfeiertag Frankreichs, hat unzweifelhaft alle Teilnehmer beeindruckt. In kurzen, zuweilen auch kurzweiligen Reden brachten Gast und Gastgeber gleichermaßen ihren Respekt für die partnerschaftliche Vergangenheit zum Ausdruck, wie sie auch voller Zuversicht in die
Zukunft sahen. Es gab keinen Zweifel daran, dass eine Partnerschaft wie die gefeierte, ein sicherer Baustein der Völkerverständigung und der Europäischen Union ist. Darüber hinaus war diese Feier der angemessene Rahmen für die Unterzeichnung einer neu verfassten Partnerschaftsurkunde (Charte de jumelage). Die zwölf Bürgermeister der französischen Kommunen, Landrat Hermann Luttmann, der General Konsul Deutschlands Wilfried Krug sowie die Vorstände des französischen und deutschen Partnerschaftsvereins unterzeichneten die Urkunde. Sie bekräftigten damit die seit 50 Jahren bestehenden freundschaftlichen Beziehungen zwischen den Gemeinden des Pays Foyen und dem Landkreis Rotenburg (Wümme) in den Bereichen Sport, Kultur, Wirtschaft und Tourismus.
Während einer traditionellen Zeremonie ehrte die Weinbruderschaft „Confrerie des vins Sainte-Foy Bordeaux“ den Landrat und den General Konsul, indem sie beide zum Ritter der Bruderschaft schlugen. Beiden stehen zukünftig die Weinkellereien des Gebietes offen.
Wie es bei Besuchen bei guten Freunden üblich ist, darf ein Gastgeschenk nicht fehlen. Für diesen besonderen Anlass hat der Rotenburger Künstler Ortwin Musall aus Holz die Skulptur „s‘entraider“ (zusammenstehen) geschaffen. Zwei schlanke, formbetonte Säulen stehen „sich nah“. Marianne und Michel ist eine der spontanen Interpretationen. Gleiche Idee, weil gleiche oder ähnliche Gedanken eine Rolle gespielt haben ? Die Skulptur „Eclosion“ (Entfaltung/Entstehung) symbolisiert das Blühen und Wachsen einer offenen Freundschaft.
Das für den 14. Juli obligatorische Feuerwerk über der Dordogne endete mit den von Feuerwerkskörpern gebildeten Worten „50 Jahre“. Auf der Dordogne bewiesen Gastgeber und Gäste, bei einer Kanutour mit den sogenannten Rabaskas, dass sie gemeinsam gut vorankommen und ihr Ziel erreichen.
Einen nachhaltigen Eindruck bei allen Mitgliedern der Delegation hinterließ ein Besuch bei der „Fondation John Bost“. Eine Einrichtung in der Menschen mit den unterschiedlichsten Behinderungen leben. So auch im „Pavillon Agapè“. Dort hatten sich die Bewohner auf den Besuch vorbereitet, die Halle in den deutsch-französischen Farben und mit Flaggen beider Länder geschmückt. Stolz führten sie die „Besucher aus Deutschland“ durch das Haus und zeigten ihnen ihren ganz privaten Wohnbereich. In diesem Haus wie in allen Einrichtungen der Fondation wird den Bewohnern ein selbstbestimmtes Leben in den Grenzen ihrer Behinderung ermöglicht.Neben diesen und anderen Veranstaltungen und Besuchen kam natürlich das leibliche Wohl nicht zu kurz. Bei typischen Gerichten und Weinen der Region gab es Gelegenheit und Zeit sich bei angeregten Gesprächen auszutauschen.
Fünfzig Jahre solcher oder ähnlicher Besuche dort oder in Deutschland und die dazugehörigen Veranstaltungen, Begegnungen und Begebenheiten sind im „Buch der Erinnerungen“ (album de souvenirs) zusammengefasst. Geschütz von einem Umschlag, mit dem vom Vereinsmitglied Jeanette Clasen gestaltete Werk „Bilderfreundschaften“, sind auf fast 400 Seiten unzählige Belege, Geschichten, Anekdoten, Zeitungsartikel und vieles andere dokumentiert. Reich bebildert ist das Buch für Interessierte eine wahre Fundgrube. Das Buch kann beim Deutsch-Französischen Partnerschaftsverein oder beim Landkreis Rotenburg erworben werden.
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